|
|||||
Der Anblick von Chicago,
den wohl viele kennen. Im Vordergurnd der berühmte Brunnen, der so berühmt ist,
daß man seinen Namen nicht wissen muß - woran ich mich auch hier halten möchte.
Im Hintergrund die enorm große Menge enorm hoher Gebäude, für die Chicago
berühmt ist. Und oben darüber hervorragendes Wetter, für das Chicago allerdings
nicht so berühmt ist. |
|||||
Aus der Nähe betrachtet
wirkt das Zentrum von Chicago wie eine Festung, die aus zahllosen Trümen aus Beton und
Stahl errichtet ist. Einige dieser Trüme scheinen aber aus edleren Materialien zu bestehen,
wenn die Sonne sie ins rechte Licht setzt. Gegen wen sich diese Festung zu schützen
versucht ist nicht erkennbar. So gefährlich kann die Bedrohung auch nicht sein, denn
aus noch größerer Nähe betrachtet löst sich diese Festung in ein Meer
von gläsernen Fassaden auf, die die Vermutung nahe legen, daß die Hälfte
der Einwohner Chicagos ihren Lebensunterhalt mit Fensterputzen bestreitet. Und die andere
Hälft schaut ihnen wahrscheinlich dabei zu. |
|||||
Das wohl herausragendste
Gebäude in Chicago dürfte der Sears Tower sein. Äußerst hoch, sehr eckig
und recht schwarz. Wenn man in den Häuserschluchten unterwegs ist, fällt es recht
schwer, einen Blick auf dieses Hochhaus zu werfen. Und dann steht man plötzlich davor
und kann eigentlich gar nichts damit anfangen - es ist viel zu hoch um nachvollziehbar hoch
zu wirken. Auch der Rummel um dieses Gebäude, der im Eingangbereich veranstaltet wird,
läßt keine Schlüsse zu, denn in diesem Land wird um so ziemlich alles Rummel
gemacht. Glücklicherweise blieb mir diesmal eine Imax-Vorstellung erspart, und auf das
Erinnerungsfoto vor einem gemalten Bild des Sears Tower habe ich auch verzichtet. Der große
und leise Fahrstuhl konnte den Höheneindruck auch nicht unterstüzen - es fehlte
der leichte Angst-Faktor. Wer den sucht, sollte mal nach Cincinnati fahren
... |
|||||
Ein weiteres erwähnenswertes
Gebäude ist das State Of Illinois Center. Ein Hochhaus (eigentlich ja mehr ein Breithaus)
mit einem 100 Meter hohen Innenraum. So ganz sicher bin ich mir bei der Zahl nicht, aber
auf jeden Fall sehr hoch. Und nach vorne mit einer runden Glasfassade abgeschlossen. Einige
Zeit zuvor hatte ich im Fernsehen (in dem Teil des Fernsehens, der bildet) einen Bericht über
dieses Gebäude gesehen. Unbewußt hatte ich es mir damals zum Ziel gesetzt, dieses
Gebäude einmal in Realität zu bewundern, auch wenn es mir äußerst unwahrscheinlich
erschien, daß ich es jemals besuchen würde. Und da stand es dann plötzlich,
als wir um die Ecke bogen. Ich hatte es längst schon vergessen und entsprechend groß war
meine Überraschung und meine Freude. |
|||||
Jetzt könnte der Eindruck
entstehen, Chicago bestünde nur aus Gebäuden. Aber das ist bei weitem nicht so
- denn da gibt es auch noch die Straßen, auf denen die Menschen zu diesen Gebäude
kommen. Über manchen Straßen verläuft eine Hochbahn, damit noch mehr Menschen
zu den Gebäuden transportiert werden können. Andere Straßen wiederum sind
so eng, daß man eigentlich gar nichts darin transportieren kann (man achte auf die
Feuerleitern, die es wirklich gibt und nicht nur dramatisches Hilfsmittel der Filmindustrie
sind). Am Wochenende sind die Staßen übrigens wirklich so leer, denn Chicago (zumindest
das Zentrum) ist wohl doch eher eine Stadt der Gebäude als eine Stadt der Menschen. |
|||||
Und die wenigen Menschen,
die doch dort sind und sich die Zeit dazu nehmen, können den malerischen Sonnenuntergang
in den Häuserschluchten von Chicago miterleben. |
|||||